Jede Klosterbrauerei braucht unbedingt ein eigenes Starkbier! Der gleichen Meinung sind wir auch und daher wird schon fleißig gebraut und probiert – denn Ende Januar soll er fertig sein, der neue „Philomenator“.
Jetzt werden sich viele denken, warum hat das Starkbier denn einen weiblichen Namen?
Das rührt aus der Geschichte der Klosterbrauerei Furth: Anfang des 20. Jahrhunderts war die Schlossbrauerei Furth zusammen mit einem Landwirtschaftsbetrieb und dem dazugehörigen Gut im Besitz der Baronin Philomena von Hornstein. Nachdem ihr Mann Matthäus von Hornstein gestorben war, bewirtschaftete sie Brauerei und Hofmark alleine.
Dann trafen sich die Wege der Baronin und der Maristenbrüder: Als der erste Weltkrieg ausbrach, mussten die Maristenbrüder ihren damaligen Sitz in Belgien verlassen und fanden im bayerischen Furth bei Landshut Zuflucht. Philomena von Hornstein überließ den Brüdern ihre Villa als Unterkunft, dafür kümmerten sich diese um Haus und Hof und bauten die Brauerei sukzessive aus.
In der Spiritualität der Maristen spielt bereits Maria, die Mutter Gottes, eine besondere Rolle. Die Maristen leben in der sog. „Weise Marien“, das ist neben Liebe zur Arbeit, Präsenz, Einfachheit und Familiensinn einer der fünf Werte des Ordens. Mit ihrer Fürsorge und der gespendeten Verpflegung sowie mehreren Fässern Bier, wurde auch die Baronin Philomena von Hornstein als „gute Mutter“ bezeichnet – genau wie die Heilige Maria, die für die Maristen die erste weibliche Oberin war.
1921 wurde die Klosterbrauerei schließlich ganz von den Maristen gepachtet und die gebraute Jahresmenge stieg um das dreifache an.
Mit dem Namen „Philomenator“ möchte man die Baronin Philomena von Hornstein und gleichzeitig den Status der Frau im Maristenorden besonders würdigen, sie übernahm damals eine große Rolle in der Geschichte der Maristenbrüder und der Klosterbrauerei. Gleichzeitig war sie Gründungsmitglied des bis heute existiertenden Vereins Maristen Solidarität International (der sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzt entsprechend wie die fürsorgliche Mutter Philomena für die Maristen.